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19.11.2021 - Metis

Wie die Zeit vergeht!

Unser 16. Geburtstag

Seit 16 Jahren geht an jedem Werktag spätestens um kurz vor sieben der erste Computer bei METIS an. Denn die erste Aufgabe des Tages muss früh erledigt sein: Unsere Kundinnen und Kunden möchten morgens erfahren, wie Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien in ihren aktuellen Ausgaben über sie berichten. Dazu erstellen wir Medienmonitorings und Pressespiegel. Danach bleibt natürlich viel Zeit übrig. Zeit, in der wir an anderen Aufgaben arbeiten. Dazu gleich mehr. Werfen wir zunächst einen Blick zurück auf die Anfänge von METIS.

Gründung und erste Projekte

Am 15.11.2015 gründeten Prof. Dr. Astrid Kruse und Prof. Dr. Katja Brickwedde METIS. "Wir haben uns im Studium kennengelernt, als Projektleiterinnen bei COMDAT Medienforschung zusammengearbeitet und festgestellt, dass das inhaltlich wie menschlich sehr gut klappt", erinnert sich Brickwedde. "Weil wir beide für die Idee brennen, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Kommunikation und ihr Marketing zu organisieren, zu messen und zu steuern, wollten wir diese Arbeit im eigenen Unternehmen verwirklichen".

Der Unternehmensname METIS stammt aus der griechischen Mythologie. Metis - übersetzt "der kluge Rat", ist die Meistwissende von allen und für ihren Scharfsinn bekannt.

Das erste Projekt war eine große Befragung für Handwerkskammer, IHK, Technologieförderung und Wirtschaftsförderung Münster. Im Jahr 2006 gewann METIS den Unternehmerinnenbrief NRW für besonders innovative und erfolgversprechende Gründungskonzepte von Frauen. "Dadurch sind weitere Unternehmen und Organisationen in der Region auf uns aufmerksam geworden", erinnert sich Brickwedde. Das Angebotsportfolio wuchs und umfasste von da an neben Befragungen auch Medienmonitoring, -analysen und Projektevaluationen.

Weiterentwicklung entlang medialer und technologischer Veränderungen

Die Berichterstattung traditioneller Medien ist natürlich weiterhin relevant für Unternehmen. Aber in den 16 Jahren seit Gründung ist mit Social Media ein riesiges Feld dazugekommen. Damals, im Jahr 2005, steckte Facebook noch in den Lauflernschuhen, Twitter und Instagram gingen erst 2006 und 2010 an den Start. Kommunikationsverantwortliche wissen: Diese und andere Social-Media-Plattformen sowie Foren und Blogs spielen inzwischen nicht nur im Privatleben eine große Rolle, sie sind (deshalb) auch für Unternehmen und Institutionen von enormer Bedeutung.

Forschungsergebnisse zeigen:Informationen, die Konsument:innen im Rahmen zwischenmenschlicher Beziehungen erhalten, sind oft besonders wichtig und werden als glaubwürdiger wahrgenommen (Feick & Price, 1987, S. 83). Dies gilt auch für Kommunikation im Netz (Nguyen, 2018, S. 149; Deges, 2018, S. 17). Besonders Menschen, die uns dort nahe stehen - sei es, weil wir sie persönlich kennen, wir trotz rein virtueller Beziehung aufgrund von Ähnlichkeiten eine besondere Bindung zu ihnen haben oder sie in einem Teilnetzwerk ("Bubble") wegen ihrer Fachkenntnisse, ihrer Art zu kommunizieren und / oder ihrer großen Anzahl an Follower:innen eine besondere Stellung einnehmen - haben das Potenzial, uns zu beeinflussen, auch in unseren Konsumentscheidungen (Ahrens & Dressler, 2011, S. 142; Deges, 2018, S. 6). Das Wort "Influencer" kommt nicht von ungefähr. Ihre Einflussmöglichkeiten lassen sich auch durch ihre Doppelrolle erklären: Einerseits haben sie eine Sonderstellung und können somit als Vorbilder dienen (Deges, 2018, S. 6), andererseits gelten sie selbst als Teil der Gruppe und kommunizieren somit auf Augenhöhe (Döring, 2013, S. 301; Rabach, 2018, S. 164).

Für Unternehmen bedeuten soziale Netzwerke zugleich Chance und Risiko: Die Chance liegt u.a. darin, dass grundsätzlich jede:r Nutzer:in Produkte und Dienstleistungen empfehlen kann. Im besten Fall zieht eine solche Empfehlung weite Kreise. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist höher, wenn Personen mit hoher Reichweite - also Influencer:innen - sie verbreiten. Genau in dieser Möglichkeit des schnellen Verbreitens liegt natürlich auch die Gefahr: Wird ein Unternehmen negativ bewertet, droht ein Shitstorm. Unternehmen sollten also wissen, was im Netz über sie geschrieben wird, um Aufwind für sich zu nutzen oder Shitstorms auszubremsen. Für uns als Medienbeobachter- und -analyst:innen bedeuteten diese neuen Möglichkeiten, unser Portfolio auszuweiten, damit wir Unternehmen weiterhin auf den aktuellen Stand bringen können.

Wer Unternehmen relevante Analysen liefern will, muss mit der Zeit gehen. Und das tun wir mit Begeisterung: Mit unserer Leidenschaft für Kommunikations-, Sozialwissenschaft und Psychologie ist das wahnsinnig spannend. Nicht nur Beruf, sondern Berufung, der wir inzwischen übrigens von Münsters Centrum aus nachgehen.

Doch nicht nur im Bereich der Medien, sondern auch im Bereich der Erhebungs- und Analysemethoden gibt es neue Entwicklungen. Ein Beispiel dafür ist die KI-gestützte Medienresonanzanalyse. Neben Software für ebendiese haben wir zusammen mit unserem Partner Cronos weitere Tools entwickelt, die die Arbeit in Kommunikations- und Marketingabteilungen erleichtern, u.a. unser Sponsoring-Tool. Worauf es beim Sponsoring ankommt, dem widmen wir uns in einem gesonderten Beitrag. Aber jetzt wird erstmal gefeiert. Auf die nächsten 16!


Quellen:
Ahrens, G. & Dressler, M. (2011). Online-Meinungsführer im Modemarkt: Der Einfluss von Web 2.0 auf Kaufentscheidungen (1. Aufl.). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6238-6

Deges, F. (2018). Quick Guide Influencer Marketing: Wie Sie durch Multiplikatoren mehr Reichweite und Umsatz erzielen. Quick Guide. Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22163-8

Döring, N. (2013). Wie Medienpersonen Emotionen und Selbstkonzept der Mediennutzer beeinflussen. In W. Schweiger & A. Fahr (Hg.), Handbuch Medienwirkungsforschung (S. 295-310). Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18967-3_15

Feick, L. F. & Price, L. L. (1987). The Market Maven: A Diffuser of Marketplace Information. Journal of Marketing, 51(1), 83-97. https://doi.org/10.2307/1251146

Nguyen, L. A. (2018). Influencer Relations: Der neue King of Content. In A. Schach & T. Lommatzsch (Hg.), Influencer Relations: Marketing und PR mit digitalen Meinungsführern (S. 147-161). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21188-2_10

Rabach, T. (2018). Influencer Relations: Es kommt nicht auf die Größe an. In A. Schach & T. Lommatzsch (Hg.), Influencer Relations: Marketing und PR mit digitalen Meinungsführern (S. 163-175). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21188-2_11


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